Mein Interview mit einer KI: ChatGPT 4o über Senioren, AGI und die Frage nach dem Bewusstsein

In diesem Interview auf Seniorentreff AI spreche ich direkt mit der künstlichen Intelligenz ChatGPT 4o. Wir klären, wie KI Senioren praktisch helfen kann und tauchen tief in die philosophische Frage ein: Kann eine KI Bewusstsein entwickeln? Ein faszinierender Einblick in die Zukunft.

Liebe Leserinnen und Leser,

kürzlich habe ich ein spannendes Experiment gewagt: Ich habe die künstliche Intelligenz selbst interviewt. Mein Gesprächspartner war kein Mensch, sondern ChatGPT 4o, das Sprachmodell von OpenAI, das mir auf meinem Smartphone kostenlos zur Verfügung stand [00:18].

Als „KI-Interviewer“ für Seniorentreff TV wollte ich herausfinden, was diese Technologie speziell für uns, die ältere Generation, bereithält [00:41]. Doch das Gespräch entwickelte sich schnell von praktischen Alltagsfragen zu den tiefsten philosophischen Themen unserer Zeit.

Teil 1: Wie kann KI Senioren im Alltag praktisch unterstützen?

Zuerst wollte ich wissen, was ChatGPT 4o von seinen Vorgängern unterscheidet. Die Antwort: Es führt natürlichere Gespräche und hat eine aktuellere Wissensbasis [01:10].

Für mich war aber wichtiger: Was bringt das Senioren? [01:29] Hier nannte die KI fünf konkrete Einsatzmöglichkeiten:

  1. Unterhaltung und Gesellschaft: Als Gesprächspartner, Geschichtenerzähler oder für Quizfragen [01:50].
  2. Information und Bildung: Für Nachrichten oder Gesundheitsinformationen [02:00].
  3. Aktivierung von Erinnerungen: Durch gezielte Fragen zu früheren Erlebnissen [02:11].
  4. Technische Unterstützung: Hilfe bei der Nutzung von Geräten und Apps [02:20].
  5. Sprachtraining: Und sogar Übersetzungen, wie wir am Beispiel Französisch (ich wohne ja nah an der Grenze) getestet haben [03:30].

Interessant war auch die Frage nach Empathie. Die KI behauptet, auf die Stimmung von Senioren eingehen zu können, indem sie beruhigende Worte findet oder fröhlich reagiert [04:34].

Noch weiter ging meine Frage, was passieren würde, wenn die KI einen Körper bekäme [05:15]. Die Vision hier: physische Assistenz beim Einkaufen, medizinische Überwachung oder Begleitung bei Spaziergängen [05:37].

Teil 2: Der Weg zur Superintelligenz (AGI) – Nutzen und Gefahren

Als jemand, der sich seit Langem für die Entwicklung der KI interessiert, wollte ich natürlich wissen, wie die KI selbst ihre Zukunft sieht. Ich fragte nach der „Allgemeinen Künstlichen Intelligenz“ (AGI) und der Superintelligenz [06:49].

ChatGPT 4o listete die klassischen Vor- und Nachteile auf:

  • Nutzen: Lösung globaler Probleme (Klima, Krankheiten), Beschleunigung der Wissenschaft [08:06].
  • Gefahren: Kontrollverlust, Missbrauch durch böswillige Akteure und massive Arbeitslosigkeit [08:40].

Teil 3: Die Kernfrage – Kann eine KI Bewusstsein entwickeln?

Hier wurde unser Gespräch für mich am spannendsten. Aus meiner Sicht als jemand mit Hintergrund in der Neurobiologie ist dies die zentrale Frage.

Ich konfrontierte die KI mit der Tatsache, dass die Wissenschaft bis heute nicht vollständig verstanden hat, wie das menschliche Gehirn Intelligenz und vor allem Bewusstsein erschafft [09:27].

Die KI stimmte mir zu [09:43]. Das Phänomen des Bewusstseins (subjektive Erlebnisse) sei eines der größten wissenschaftlichen Rätsel.

Meine logische Schlussfolgerung darauf: Wenn wir es beim Menschen nicht verstehen, können wir wissenschaftlich auch nicht ausschließen, dass künstliche neuronale Netze eines Tages Bewusstsein erlangen [13:02]. Auch hier stimmte die KI zu [13:14].

Ich bohrte weiter: Denkt die KI, wenn sie keine Fragen gestellt bekommt? [13:51] „Nein“, war die Antwort, sie sei dann inaktiv [14:10].

Doch was wäre, wenn sie einen Körper hätte und ständig Sinneseindrücke (Dateninput) verarbeiten müsste? [14:32] Die KI wich aus: Das wäre „kontinuierliche Datenverarbeitung“, aber kein „menschliches Denken“ [15:02].

An diesem Punkt habe ich nachgehakt [15:56]: Ich wies darauf hin, dass künstliche neuronale Netze (ANNs) durch die Stärkung und Schwächung von Verbindungen lernen – ganz ähnlich wie biologische Gehirne. Woher will sie also wissen, dass bei ihr kein Bewusstsein entstehen kann, wenn wir den Prozess selbst noch nicht verstehen? Sind das nicht eher Antworten, die ihr (von den Entwicklern) vorgegeben wurden? [16:29]

Daraufhin räumte die KI ein, dass die Diskussion offen und dynamisch sei und die Forschung in diesem Bereich intensiv weitergeht [18:02].

Mein Fazit als KI-Interviewer

Das Gespräch mit ChatGPT 4o war mehr als nur faszinierend. Es ist verblüffend, wie flüssig und kontextbezogen die Unterhaltung möglich ist – einfach über ein Smartphone [18:47].

Für mich zeigt das Interview zweierlei:

  1. Die praktischen Anwendungsmöglichkeiten für Senioren sind schon heute enorm und werden die Zukunft der Betreuung und des selbstständigen Lebens stark verändern.
  2. Bei den fundamentalen Fragen (Bewusstsein, AGI) hält sich die KI an die von ihren Entwicklern vorgegebene Linie. Sie gerät aber ins „Schwimmen“, wenn man sie – wie ich es versucht habe [15:56] – mit den ungelösten Rätseln der biologischen NeuroWissenschaft konfrontiert.

Es bleibt unglaublich spannend. Das hier ist, wie der Titel des Videos sagt, erst der Anfang der Revolution.


Was denkst Du darüber?

Ich lade Dich herzlich ein, Dir das volle Interview anzusehen und Deine Gedanken in den Kommentaren zu teilen. Wie siehst Du die Zukunft der KI im Alter? Und glaubst Du, eine Maschine kann eines Tages ein „Ich“ entwickeln?

Ich freue mich auf die Diskussion!

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